Wer mal ein gebrauchsfähiger Wildhüterhund werden möchte, der muss was tun... Und Elva möchte!
Diese kleine Hündin macht richtig Freude und hat sichtlich Spaß an den ersten Aufgaben. Die Prägephase ist in vollem Gange. Alles was sich an Gelegenheiten bietet, wird von Fabian genutzt. Gleichzeitig bekommt Elva jedoch auch genügend Ruhephasen, um die gewonnenen Eindrücke nachhaltig zu verarbeiten. Das ist mindestens genauso wichtig, damit der Hund ebenso das Herunterfahren und Abschalten lernt. Überforderung wäre kontraproduktiv für den weiteren Werdegang des Hundes. Die gesunde Mischung aus Aktion und Ruhe machen es letztendlich aus.
Wasserprägung
Nachdem die ersten Schritte am und im Wasser vielversprechend liefen und Elva am kleinen Bachlauf bereits Runden schwimmt, ging es heute an den Zürichsee. Hier ist das Wasser ganz klar und auch die Wellenbewegungen sind für Elva neu. Dennoch hatte sie keinerlei Berührungsängste vor dem nassen Element. Sie ist eben ein waschechter Großer Münsterländer :)
Da Elva ein hohe Bringfreude mitbringt, kam das Entendummy zum Einsatz. Und siehe da, sie macht auch hier instinktiv ihre Sache super. Mit großer Freude schwimmt sie raus und bringt das Dummy wieder zu Fabian zurück.
Wildprägung
Die ersten Wildberührungen haben ja bereits beim Züchter stattgefunden und auch durch Fabian hat Elva schon Fuchs, Reh & Co. kennengelernt. Nirgends zeigt sie sich beeindruckt oder desinteressiert. Was geht, wird apportiert, gebeutelt, bespielt. An Sauen aber verhalten sich Hunde meist instinktiv anders als an anderem Wild. So auch Elva.
Es bot sich die Gelegenheit, Elva an einem frischen Schwarzwildhaupt zu testen. Auch wenn sich dieses nur noch durch Menschenhand bewegte, so merkte man der Kleinen direkt an, dass das Wild diesmal bedrohlicher ist. Gemeinsam mit Dix wurde das Haupt ordentlich verbellt. Hier ist der erfahrene Hund wieder Gold wert, denn Dixie gibt der jüngeren Hündin zum Einen Sicherheit und zum Anderen fällt jungen Hunden das Abgucken wesentlich leichter. Man kann sehr gut erkennen, wie Elva ausweicht (sie hat also auch einen Rückwärtsgang!) und dennoch dran bleibt und sich nicht verkriecht. Darauf lässt sich aufbauen.
Demnächst wird der Wildpark mit Elva unsicher gemacht. Es wird interessant zu beobachten sein, wie sie sich bei lebendem Wildkontakt verhält. Sollte sie beispielsweise an Rot-, Dam-, Sikawild lauthals in Aktion treten, wird sie von Fabian abgetragen und wieder Ruhe in den Hund gebracht - außer es handelt sich um Schwarzwild. Dann darf Elva im wahrsten Sinne des Wortes die Sau rauslassen und kräftig verbellen. Dies wird dann durch Lob bekräftigt. So erzieht man sich nicht den notorischen Kläffer heran, der bei jeglichem Anblick von Wild austickt, für die Arbeit am Schwarzwild jedoch ist der erste Schritt in die richtige Richtung gemacht.
Erste Fährtenarbeit
Der Grundstein für erfolgreiche Nachsuchenarbeit sollte - wenn möglich - bereits im Welpenalter gelegt werden. Hierzu eignet sich anfangs die Führerfährte sehr gut, d.h. der Hund wird von einer Person festgehalten, während sich der Führer nicht sichtig entfernt. Dann wird Elva an der Fährte angesetzt. Kommt sie bei Fabian an, wird sich tierisch gefreut und eine kleine Runde gespielt. Diese Übung sorgt nicht nur dafür, dass der Hund lernt, seine Nase einzusetzen und bei Ausarbeitung der Fährte Erfolg zu haben, sondern zeigt auch die Bindung zu seinem Führer auf. Bei einem Welpen, der kein Interesse daran zeigt, seinen Führer wieder zu finden, stimmt etwas in der Beziehung der beiden zueinander nicht.
Ebenfalls wurde damit begonnen, Elva erste Arbeiten mit dem Fährtenschuh anzubieten. Zuerst hat Fabian Elva mit Rehläufen zum Spielen aufgefordert, damit sie später die Verknüpfung herstellen kann. Zum späteren Zeitpunkt wurde eine kurze Fährte von ca. 50 m getreten, an dessen Ende die Rehläufe lagen. An knapper Leine ging es dann für Elva in die Riemenarbeit. Auf einer Fährte sind immer Ruhe und Geduld gefragt, vor allem bei einem so jungen Hund, der sich nicht immer voll konzentrieren kann. Fabian zeigte Elva immer wieder in gebückter Haltung und mit Fingerzeig den Verlauf der Fährte an. So arbeiteten sie sich Stück für Stück voran. Mit dem Fund der Rehläufe wurde dann wieder "Party" gemacht.
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